Obwohl es die ganze Nacht über sowie morgens wieder viel geregnet hatte, machten wir uns vormittags mit unserem Troopy auf den Weg zum nahegelegenen Wetland-Park mit dem Ziel Cape Vidal. Der Name Wetland-Park mit seiner subtropisch bis tropischen Vegetation kommt nämlich nicht von ungefähr ;-). Auf den folgenden Bilder könnt ihr euch einen Eindruck über den Park verschaffen, der neben weitläufigen Sumpf- und Seegebieten, auch einen 200 km langen Küstenstreifen, rote Dünen, Wälder und auch offene Graslandschaften besitzt.
Der Wetland-Park ist ein Zusammenschluss von vielen kleinen Schutzgebieten und ist seit 1999 UNESCO-Weltnaturerbe.
Dieses Schutzgebiet liegt an der Ostküste von KwaZulu-Natal und ist mit seiner Fläche (13.289 km²) mit der Größe von Schleswig-Holstein (15.763 km²) zu vergleichen. Somit ist er, nach dem Krüger-Park, das zweitgrößte Schutzgebiet von Südafrika und beinhaltet mit seinen Feuchtgebieten die höchste Amphibiendichte und die größten Krokodil- und Nilpferdpopulationen des Landes. Da Matthias und ich bis dato auch noch keine Hippos gesehen hatten, hofften wir daher sehr, heute einige von ihnen entdecken zu können. Nur rund 400 m nach dem Eingang in den Park konnten wir diese Schildkröte entdecken.
Im Zeitalter des Anthropozäns sitzt sie direkt neben einer Sprite-Dose. Wie wir nun wissen handelte es sich hierbei um eine Glattrand-Gelenkschildkröte, die zu den stark gefährdeten Tierarten zählt. Zum ersten Mal sahen Matthias und ich auch Wasserböcke an diesem Tag. Diese beiden Exemplare posierten perfekt vor unserer Kamera. Diese Antilopenart lebt in Wassernähe und hat für diese tropisch heiße Region ein auffällig dickes und zotteliges Fell.
Diese beiden Wasserbockmännchen präsentieren ihre weit geschwungenen, geriffelten Hörner.
Etwas später entdeckten wir auch viele neugierige Zebras, Kudu- und Impalaherden sowie kleine Rotducker, die jedoch blitzschnell im Dickicht verschwanden, sodass wir kein Foto von ihnen machen konnten.
Die Kudu-Antilope ist eine der größten und schönsten Antilopen Afrikas. Lateinisch bedeutet der Name „Antilope mit gedrehten Hörnern“.
Nachdem wir unser Ziel Cape Vidal erreicht haben, ein kleiner Ort mit Campingplatz, Strandzugang und Picknickplätzen, machten wir uns nach einem kurzen Strandspaziergang auf den Heimweg und nahmen hierfür eine Offroadstrecke, die entlang vieler tropischer Sümpfe und Seen verlief. Hierbei handelte es sich um eine 4x4-Strecke, die zum Teil sehr zugewachsen und mit tiefen Schlaglöchern versehen war. Für mich war es sehr aufregend, unseren Toyo dort hindurch zu fahren. Matthias, der die Gelbfieberimpfung zunehmend spürte, wollte an diesem Tag nicht mehr fahren.
Plötzlich erkannten wir durch die Büsche ein trächtiges Nilpferdweibchen, wie es genüsslich graste. Hellauf begeistert suchten wir die Umgebung nach weiteren Dickhäutern ab und fuhren ganz vorsichtig langsam weiter. Wir hatten Glück und auf einmal konnten wir eine große Nilpferdherde entdecken, die zufrieden im Wasser lag und sich entspannte. Nur wenige Exemplare bewegten sich etwas mehr oder tauchten ab, um den Grund des Gewässers abzugrasen. Es ist für uns beide immer noch schwer vorstellbar, dass diese so träge und niedlich wirkenden Riesen sehr territorial und dabei äußerst aggressiv sein können.
Einige Flusspferde gucken nur mit ihren Augen und winzigen Ohren aus dem Wasser heraus.
Nachdem wir diesen Moment sehr genossen haben, fuhren wir auf direkten Weg weiter in Richtung Campingplatz, da es Matthias leider zunehmend schlechter ging. Zuhause angekommen gab es für uns noch einen leckeren gesunden Salat und eine warme Suppe, damit es ihm hoffentlich bald wieder besser geht. Dann ging es für uns schon ab ins Bettchen. Ein sehr spannender Tag ging zu Ende.
Liebe Grüße,
Matthias und Stephi
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