An diesem Montag stand ein Highlight an. Wir machten uns auf den Weg, eine der beiden letzten Festlandkolonien des afrikanischen Brillenpinguins zu besuchen. In der Küstenstadt Simons Town lebt auf mehreren Stränden (Seaforth Beach, Foxy Beach und Boulders Beach) verteilt die “Boulders Colony”, die aktuell rund 3000 Tiere groß ist. Als wir unseren Mietwagen geparkt haben, schnappten wir uns die Kameras und nahmen den direktesten Weg zur ersten Bucht. Am Seaforth Beach angekommen konnte ich mein Glück nicht fassen als ich sofort zwei Pinguine entdeckte, die die Bucht entlang gingen.
Am Seaforth Beach inmitten der Kleinstadt Simons Town teilen sich Mensch und Pinguin den Strand.
Der Seaforth Beach ist eine kleine Badebucht von Simons Town. Ein Strand, welcher zum Sonnen und Baden einlädt und für uns ganz regulär zugänglich ist. Das Besondere ist, dass man sich diese Bucht mit den Pinguinen teilt. Nur der hintere Teil der Bucht (siehe erstes Foto) ist durch einen Zaun abgetrennt, so dass dort die Pinguine vollkommen ungestört am Strand und den Felsen entspannen können. Leider mussten Matthias und ich bei unserem Besuch auch beobachten, wie sich einige Touristen nicht an die Abstandsregeln gehalten haben, über den Zaun geklettert oder gar Pinguinen hinterhergelaufen sind, um das beste Foto zu schießen. Das hat uns beide sehr verärgert und nachdenklich gestimmt. Offenbar haben nicht alle Menschen das selbe Verständnis für diese kleinen Tiere, deren Bestand sehr bedroht ist. Es ist an dieser Stelle aber auch festzuhalten, dass sich die deutliche Mehrheit der Touristen sehr rücksichtsvoll verhalten und die besonderen Badegäste genossen hat. Bevor es zum nächsten Strand ging, stärkten Matthias und ich uns im Restaurant “Seaforth”. Von dort auf hatten wir einen phantastischen Blick auf die Bucht.
Am Seaforth Beach entdecken wir die ersten beiden Pinguine. Möglicherweise handelt es sich hier um ein Pärchen, das den Strand entlang tippelt.
Das Areal vom Foxy Beach ist für den Menschen nicht frei zugänglich und bietet mit vielen Sträuchern, Bäumen, Versteck- und Nistmöglichkeiten einen sehr guten Rückzugsort für die Pinguine. Das großzügige Gebiet ist zudem zur Landseite umzäunt, so dass die Brillenpinguine, trotz der unmittelbaren Nähe zur Stadt, dort ihre Nester anlegen und ihren Nachwuchs großziehen können. Menschen haben nur die Möglichkeit, über einen kostenpflichtigen Holzsteg, der nicht verlassen werden kann, einen kleinen Bereich dieses Gebietes einzusehen. Von diesem Steg aus entstanden die folgenden Bilder. Das erste brütende Pinguinpärchen wurde hier übrigens 1985 unter einem windgeschützten Strauch oberhalb des Strandes entdeckt. Seit dem steigt die Population der Boulders Colony, wenngleich die Gesamtzahl des Brillenpinguins leider extrem rückläufig ist (siehe Blockbeitrag SANCCOB).
Am geschützten Strandabschnitt tummeln sich die Pinguine. Auf dem mittleren Foto sind zwei Jungvögel zu sehen, welche an ihrer helleren Gefiederfarbe zu erkennen sind.
Mit dem Bauch voll mit Fisch tippelt dieses Exemplar zufrieden an den Strand zurück. Möglicherweise bereitet er sich gerade auf seine Mauser vor und futtert sich einen Vorrat an. In dieser Zeit können Pinguine nicht auf Nahrungssuche gehen, weil die Ölschicht ihres Gefieders nicht intakt ist.
Zuletzt gingen wir zum berühmten Boulders Beach von Simons Town. Auch hier kann man gemeinsam mit Pinguinen am Strand liegen und baden gehen. Der Strandabschnitt hat höchstwahrscheinlich deshalb eine so große Bekanntheit erlangt, weil man dort nicht nur mit Pinguinen baden kann, sondern der Boulders Beach mit seinen großen runden Steinen und dem weißen Sand auch paradiesisch schön aussieht!
Der Boulders Beach ist auch optisch definitiv eine Augenweide.
Wir wünschen euch einen schönen Tag,
Matthias und Stephi
Quellen und weitere Infos:
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